Rezepte
Saftiges Schichtfleisch
 

Schichtfleisch ist der Klassiker schlechthin. Kein anderes Gericht wird so oft gekocht, um des eigenen Dopfes Jungfräulichkeit zu nehmen. Das hat gute Gründe: Schichtfleisch ist easy und schmackhaft, gleichzeitig aber vielseitig und kreativ. Hier findest Du einen Vorschlag für Dein erstes Schichtfleisch. Probieren, verändern, Spaß haben. Let's go.

 

Zeit: Plane mindestens vier Stunden ein. In der Zeit kannst Du Dich vernünftig vorbereiten, Deine Zutaten startklar machen und ein Fleischgericht zaubern, das seinesgleichen sucht.

 

Hitze: Schichtfleisch wird nicht gekocht oder gebacken, es wird gedopft. Also bitte, geh damit raus ans Feuer. Wie jedes andere Gericht ich, funktioniert ein Schichtfleisch auch im Backofen oder auf dem Herd, aber das ist nicht das gleiche Feeling. 

 

Zutaten: Beim Schichtfleisch geht es nur um zwei Dinge: Fleisch und Kreativität. Also geh zu Deinem Lieblingsmetzger, frag nach ordentlichem Fleisch und lass Dir einen gescheiten Schweinenacken geben. Reche ungefähr 250g pro Person. Im Dopf X finden locker drei Kilogramm Nacken Platz, mit Quetschen auch vier. 

Die zweite Zutat ist die Kreativität. Hört sich doof an, aber der Dopf ist in erster Linie Freiheit. Freiheit für Dich beim Kochen. Genieß es. Deshalb haben wir ein paar Vorschläge für Dich, die Du so variieren kannst, wie es Dein Geschmack zulässt.

 

Classic: Natürlich kannst Du Schichtfleisch klassisch mit Zwiebeln und Paprika machen. Als Dressing kommen Schaschlik-Sauce und Schwarzbier ins Spiel. Zur Zubereitung gleich mehr.

Italian: Schichtfleisch geht auch mediterran. Zwiebeln sollten wieder rein. Außerdem Tomaten, Mozzarella, italienische Kräuter und Chili, wenn Du magst. Dressing: Rotwein und Tomatensauce. 

Griechisch: Mach doch einfach ein Gyros-Schichfleisch! Nimm dazu wieder ordentlich Zwiebeln, diesmal Auberginen, Oliven, Feta und Pilze. Als Dessing gibt es eine feine Metaxa-Sauce, die Du direkt im Dopf mitkommen kannst. Dazu einfach passierte Tomaten, Tomatenmark, Schmand und Metaxa in einer Schüssel zusammenrühren und über das Schichtfleisch kippen. Natürlich geht das auch mit mehr Aufwand, aber so funktioniert es halt auch. 

Pauschal: Knoblauch gehört überall dazu. Wenn Du willst, kannst Du den Boden und die Wände noch mit Speck auslegen. Da ist Fett dran und Fett bringt halt noch mehr Geschmack in den Dopf.

 

Zubereitung: Du hast alle Zutaten beisammen. Jetzt geht es an die Vorbereitung. Als erstes solltest Du Dich um das Fleisch kümmern. Schneide es in Streifen. Wichtig dabei: Die müssen nicht alle gleich groß sein. Schneide doch das meiste einfach 1 - 1,5 cm dick, aber versuchs auch mal etwas dünner. Die Scheiben kannst Du jetzt ein bisschen mit Salz, Pfeffer, geräucherter Paprika und Rohrzucker würzen. Wenn Du magst, schmeiß noch ein passendes Gewürz zu Deiner Variante drauf. Überwürz das Fleisch aber bitte nicht. Sicher, ordentlich würzen ist richtig und wichtig; Deine guten Zutaten bringen aber schon von Natur aus ordentlich Gemack in den Dopf. 

Jetzt kannst Du Dich um das Gemüse kümmern. Alles in Scheiben schneiden, wie dick ist eigentlich egal. Etwa so, wie das Fleisch, dann geht das schon gut. Nur den Knoblauch solltest Du etwas dünner schneiden, am besten sogar hacken oder zerdrücken.

Falls Du ein paar Röstaromen im Topf brauchst, kannst Du wie bei einem Ratatouille ein paar Schalotten in Streifen schneiden und mit etwas Totamenmark, Knoblauch und Zwiebeln im Dopf anbraten. Die Masse kannst Du dann aus dem Topf nehmen und nachher einfach wieder oben über das Fleisch streichen. 

 

Jetzt geht es ans Schichten. Von einer Topfseite zur anderen wird geschichtet, sodass das Fleisch und die anderen Zutaten mit den Kanten nach oben und unten zeigen. Auch das kommt einem Ratatouille sehr nahe. Falls Du Käse magst, kannst den den immer mal wieder zwischen die Schichten streuen. Wichtig ist, dass jeder Käse (auch Mozarella und Feta aus den Varianten) zunächst nicht ganz oben oder ganz unten liegt. Dann brennt er an und schmeckt nicht mehr. Die Sauce und eventuelle Flüssigkeiten wie Rotwein und Schwarzbier kommen zum Schluss in den Dopf. Mach nicht zu viel rein, normalerweise sind die Zutaten saftig genug, um im eigenen Saft zu kochen. 

 

Kochen: Jetzt wird's lecker. Pass auf Deine Nase auf, damit Du nicht schon vorher naschen willst, es geht nämlich ab aufs Feuer!

Dazu kannst Du entweder schon vor der Vorbereitung ein Lagerfeuer anzünden und immer wieder nachlegen, damit Du jetzt ordentlich Glut hast, um dem Dopf einzuheizen. Für Rezepte, die so lange kochen, würden wir aber eher gute Briketts empfehlen, da sich hier einfach die Hitze besser steuern lässt und die Briketts generell länger brennen. Die Briketts musst Du vor der Benutzung in einem Anzündkamin ordentlich durchglühen. Stell Deinen Dopf am besten windgeschützt auf, damit die Briketts nicht zu schnell in Rauch aufgehen.

Wir würden Dir etwa 24 Briketts empfehlen; die Hälfte oben, die andere Hälfte unten. Die Briketts solltest Du schön am äußeren Rand platzieren, dann verteilt sich die Hitze besonders gut. Zwischendurch kannst Du etwa nach 1,5 Stunden nochmal Briketts nachlegen. 

Grundsätzlich lass den Dopf aber bitte einfach machen. Beim Schichtfleisch kannst Du eh nichts retten. Also immer den Dopf-Grundsatz im Ohr haben: "If you look you don't cook!". Wenn der Deckel so lange wie möglich zu bleibt, kann der Dopf seine Magie entfalten.

Wenn Du magst, kannst Du nach 2,5 Stunden noch ein bisschen Käse auf das Fleisch streuen. Nach etwa 10 - 15 Minuten sollte der Käse schön zerlaufen sein. Jetzt kannst Du Dein Meisterwerk servieren!

 

Anrichten: Schichtfleisch ist nicht mehr das schönste Gericht, wenn es aus dem Dopf kommt. Geil ist deshalb vor allem das Schichfleisch im Brötchen. Einfach Fleisch mit einer Zange vorsichtig aus dem Dopf nehmen, in ein Roggenbrötchen werfen und hier nach Gusto mit Krautsalat oder Saucen garnieren. Falls das zu rustikal ist, kannst Du auch Kroketten und grünen Feldsalat dazu servieren. Wichtig ist: Lass alle wissen, welchem Dopf dieses Meisterwerk entspringt. Und lass dabei nicht zu kurz kommen, mit wie viel Herzblut, Liebe und Mühe Du gekocht hast. Deine Gäste werden Dich lieben. Gern geschehen.

 

Dazu: Schichtfleisch solltest Du zelebrieren. Du gibst viel Geld für einen geilen Dopf, tolles Fleisch und hochwertiges Gemüse aus. Feier Dich dafür selbst. Während das Schichtfleisch schmort, mach Dir ein Pilsbier auf. Setz Dich daneben und riech so oft es geht am Topf, ohne den Deckel zu heben. Das ist Dein Moment. Hab Spaß und genieß es!

 
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